Das archaische Mantra des Informationsoverkills
Eine raumfüllende audiovisuelle Installation, drei auf zwanzig Meter Leinwand. Reine Sinustöne erklingen, zu Sequenzen digitalen Morsecodes komponiert. Bannen den Betrachter in Trance. Signale aus dem Hier und Jetzt. Das archaische Mantra des Overkills im Informationszeitalter erscheint hier ultraklar in Ton und Form. In einer atemberaubenden Geschwindigkeit schießen rhythmische Zahlenbänder über die Fläche – Informationspartikelsysteme die die Welt bedeuten. Als befänden wir uns in der Mitte des globalen Informationsrausches. Von Dunkelheit umgeben, transzendent erleuchtet von der Materie des Datenstoffs. Claude Shannons Informationstheorie künstlerisch interpretiert.
Durchschreitbares Quantenfeld von Wahrscheinlichkeiten
Auf der anderen Seite seltsame schwarze Antennenlautsprecher in einem weißen Raum. Auf der Suche nach außerirdischen Lebenszeichen. Ein Feld von Sinustönen erklingt und verteilt sich im Raum. Alle auf den Kammerton a gestimmt, dem Grundton westlicher Musik. Die schwebenden Sinustöne interferieren, modulieren, bilden ein durchschreitbares Quantenfeld von Wahrscheinlichkeiten. Der Gegensatz des Binären ist das Wahrscheinlichkeitsfeld. Heisenbergs Welle-Teilchen-Dualismus beschreibt zum einen das Eindeutige zum anderen das Mögliche als Gegensatz ein und der selben Sache. Auf der einen Seite schwarz, auf der anderen weiß. Zwei Seiten einer Wahrheit als Installationsraum mit einer Wand dazwischen. Der Durchgang ein Spalt, der Besucher wie Partikel durchlässt. Der in Paris lebende japanische Künstler Ryoji Ikeda hat derzeit eine Einzelausstellung im Centre Pompidou.