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Immersive Art Festival Paris
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Immersive Art Festival Paris
Immersive Art Festival Paris

Wo Licht ist, ist auch Schatten: das Immersive Art Festival in ParisWo Licht ist, ist auch Schatten: das Immersive Art Festival in Paris

Lichtkunstmuseen kann man bisher noch weltweit an einer Hand abzählen. Das erste immersive Lichtkunstmuseum Europas hat seit Kurzem in Paris eröffnet. Ob Wand, Boden, Decke, gebogen gespiegelt oder mit Wasser gefüllt – das Atelier des Lumières bespielt alle Flächen der großen und verwinkelten Halle mittten in der Stadt. Das Immersive Art Festival zeigt einen ganzen Abend lang generative Kunst.

Immersive Art Festival im Atelier des Lumières in Paris mit Algorithm, Cokau Lab, Create.eu, Cutback, HKI, Nohlab, Ouchh, Roman Hill et Paul Mignot, Spectre Lab, Superbien, Les Vandales und Void

Paris lässt sich nicht lumpen

Einen ganzen Hallenkomplex samt den Böden immersiv mit manipulierbarem Licht auszustatten, ist etwas Besonderes. Wenn es besonders ist, dann passiert es meistens in einer großen und wichtigen Stadt: klar, dass sich Paris da nicht lumpen lässt. So kommt es, dass in Paris das erste Lichtmuseum Europas das Licht erblickte: Das Atelier des Lumières. Bisher waren hier Werke von klassischen Künstlern wie van Gogh und Klimt zu sehen – animiert, vertont und immersiv.

Es fühlt sich an wie Bladerunner

Schnell hat sich das Museum auch der generativen Gestaltung angenommen und ein immersives Festival ausgerufen: Es fühlt sich an wie Bladerunner. Draußen in Dauerregen gehüllte Dunkelheit. Menschenmengen warten in Schlangen auf den Einlass. Drinnen kauernde Schattenmengen in angenehmer Trockenheit und Wärme. Ein ungewohnter öffentlicher Raum, der die Besucher in Anarchie zurücklässt. Einen festen Standpunkt wie im Kino gibt es aufgrund der Immersion nicht. Jeder Ort im Areal ist nicht besser oder schlechter, meist nur anders. Ob ein Wassergraben, ein verspiegelter Raum, ein Zylinder oder eine gewaltige Wand – die Projektionen befinden sich überall, ein klarer Klang durchdringt alle Orte intensiv. Das Areal lädt zum Erkunden ein. Dennoch scheinen die Besucher eine Kinosituation zu erwarten. Sie nehmen an einem festen Standort Platz, anstatt die Umgebung zu erforschen – sind sie zu sehr gebannt vom Erlebten?

Zwischen Partikelsystemen und mehrdimensionalem Noise

Die elf vorgestellten generativen Werke wurden eigens für das Event als Wettbewerbsbeiträge von renommierten Digitalakteuren wie Ouchh, Nohloab oder Les Vandales eingereicht. Das Spektrum reicht von abstrakten bis sehr gegenständlichen dreidimensionalen Werken. Vieles spielt sich zwischen Partikelsystemen und mehrdimensionalem Noise ab – die für generative Gestaltung ergiebigsten Methoden.

Abstrakt oder gegenständlich erzählen ?

Gleichzeitig beschleicht mich jedoch das Gefühl, hier technische Leistungshows der jeweiligen Agenturen präsentiert zu bekommen. Als würden sich die Macher mit der kommerziellen Verwertung ihrer Werke gleichzeitig die Tore zu einem medienreflektierten Umgang außerhalb formaler Spielerei selbst verschließen. Ohne Kundenauftrag stellt sich schnell die Frage nach dem künstlerischen Thema. Sind es Skizzen oder eine durchgehende Thematik ? Was soll eigentlich über das Machbare hinaus vermittelt werden ? Sind die erzählten Geschichten gegenständlicher oder abstrakter Natur ? Wie nah am Betrachter möchten die Macher kommunizieren und verstanden werden ? Wieviel Intelligenz trauen sie ihren Zuschauern zu ?

Mit pathetischen Soundtracks in Dunkelheit schweben

Es sind wohl ähnliche Fragen, die auch klassische Filmemacher bislang beschäftigt haben. Von diesen essenziellen inhaltlichen Aspekten abgesehen, bleibt der Besuch des immersiven Festivals im Atelier des Lumières ein Erlebnis. Mit pathetischen Soundtracks lassen die Visuals die Gäste in angenehmer Dunkelheit schweben. Von diesem Lichtspektakel geht eine Faszination aus, derer sich wohl niemand entziehen kann, sobald er einmal darin gefangen ist.

20.10.2019

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