Medium statt WerkzeugMedium statt Werkzeug
Computer als Medium statt Werkzeuge
Während Grafiker Computer meist als Werkzeug betrachten, zeigt uns seine Geschichte, dass er vielmehr bereits früh ein Medium war. Angefangen mit Computerspielen, die heute mehr Geld einbringen als Hollywoodfilme, erblickte das Internet das Licht der Welt und zeigte den endgültigen Beweis dieser These. Während das Fernsehen mit seiner Zielgruppe altert, blüht die digitale Kultur immer schneller auf.
Die Geschichte der digitalen Revolution
Anhand von Geräten aus den Bereichen Computer, Spielekonsolen, Computerspiele und Synthesizer beschreibt das Filmmuseum Frankfurt in der Ausstellung Digitale Revolution die Geschichte dieser technologischen Entwicklung. Heute ist jedem klar, welche tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen die Programmierung unserer Welt mit sich bringt.
Spiel- und bedienbare Ausstellungsexemplare
Die meisten der frühen Konsolen und Computerspiele sind in der Ausstellung spielbar. Ebenso sind exemplarische Werke der Internetrebellen Jodi und die Formart von Alexei Shulgin zu erleben. Shulgin kehrt die Logik des Form Follows Function um und betrachtet Funktionselemente des Browsers wie Eingabefelder, Buttons oder Pull-Down-Menüs als Zeichenmaterial.
Interaktive Dokumentation Clouds
Besonderes Highlight der Ausstellung ist Clouds – eine in Openframeworks erstellte interaktive Dokumentation. Clouds lässt etliche Protagonisten der künstlerischen Computerszene zu Fragen rund um die Generative Gestaltung zu Wort kommen – unter anderem John Meada, Casey Reas, Bruce Sterling, Karsten Schmidt, Josh Nimoy, Zach Lieberman, Ben Fry, Marcus Wendt, Ramsey Nasser, Andres Columbri, Vera Glahn, Kevin Slavin, Jen Lowe, Memo Akten, Shantell Martin, Daniel Shiffman, Golan Levin, Jessica Rosenkranz, Jer Thorp, Fernanda Viegas, Martin Wattenberg, Rachel Binx, Elliot Wood, Lauren Mccarthy, Julia Kaganskiy, Jesse Rosenberg und Philipp Whitfield. Untermalt werden die Interviews mit interaktiven Openframeworks Sketches. Kevin Slavin erläutert beispielsweise, wie Künstler Wahrnehmungsmodelle der Wirklichkeit erstellen. Sei es Pointilismus oder Kubismus: Generative Kunst führt diese Entwicklung fort. Sie übersetzt Wahrnehmungsmodelle in Code, oft interaktiv erfahrbar. Absolut sehenswert !
Ausstellung mit Ursprung in London
Die kleine jedoch feine Ausstellung – die ihren Ursprung in London hat – gibt insgesamt einen illustrativen und faszinierenden Einblick in eine digitale Welt und ist noch bis Anfang November zu sehen.