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DTP1

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DTP1

Desktop Publishing Grundlagen

Desktop Publishing ist die rechnergestützte Herstellung von Typografie mit dem Ziel eines physikalisch anfassbaren Objekts. Dabei werden Schrift und Bildelemente im Gegensatz zur Textverarbeitung frei auf einer Formatfläche angeordnet. Die digitalen Daten werden im Anschluss meist auf Papier zu Faltblättern, Prospekten, Büchern und Zeitschriften materialisiert.

Typografie lässt sich in eine Makroebene und Mikroebene unterteilen und untersuchen. Typografie macht Anleihen bei anderen Wissenschaften und wird hauptsächlich von Proportionslehre, Harmonielehre, Gestaltpsychologie und Technik bestimmt. Typografie ist Anschauung mit ausführlichem Regelwerk.

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Rand

Der weiße Rahmen einer Buchseite

Die vier Ränder einer Buchseite umschließen den Satzspiegel zu einem zusammenhängenden Weißraum. Der Weißraum einer Buchseite heißt traditionell Steg und wird nach seiner Richtung unterschieden. Innen und außen nennt man entsprechend Innensteg und Außensteg, während oben sich der Kopfsteg befindet und unten der Fußsteg. Vermutlich identifiziert sich der Setzer mit seinem Buch ähnlich wie ein Autofahrer mit seinem Auto: Ich fahre jetzt in diese Richtung oder mir ist jemand hineingefahren. Innensteg heißt auch gelegentlich Bundsteg.

Der bedruckte Teil einer Buchsteite

Der Satzspiegel ist der bedruckte Teil des Buchs. Ursprünglich wurde der Satz mit Bleilettern bedruckt. Heute umfasst der Satzspiegel sowohl Bildmaterial als auch Textmaterial. Der Satzspiegel ist insofern ein Spiegel als sich die eine Buchseite samt den Rändern symmetrisch zur anderen verhält. Beim Umklappen einer Seite liegen beide Satzspiegel exakt übereinander. Bei dünnen halbtransparenten Papiergrammaturen würde sich ein asymmetrischer Satzspiegel störend auf den Lesefluss auswirken. Denn: Die bedruckte Gegenseite scheint oft durch.

Geometrische Konstruktion

Mit einer einfachen geometrischen Anleitung können wir einen Satzspiegel konstruieren, deren Ränder sich im Verhältnis zueinander des goldenen Schnittes befinden. Dabei entwickelt sich der Rand wachsend dynamisch – von kleinsten Rand innen, über den oberen und äußeren Rand hin zum größten unterem Rand. Diese Art der Verteilung der Ränder wird als besonders harmonisch angesehen.

Ränder nach der Fibonacci-Reihe

Setzen wir die vier Räume innen, oben, außen und unten ins proportionale Verhältnis zueinander, eröffnet sich uns eine Spielwiese. Nachdem wir uns für eine Proportion entschieden haben, brauchen wir nur noch den Betrag festzulegen mit dem wir die Proportionsverhältnisse jeweils multiplizieren. Das Rechnen kann das Satzprogramm für uns übernehmen. In den meisten Feldern können wir wie mit einem Taschenrechner rechnen. Im Beispiel haben wir uns für ein Proportions­verhältnis nach der Fibonacci-Reihe entschieden und variieren den Betrag und damit auch die Größe des Weißraums.

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Aufgabe

Aufgabe Satzspiegel

Gestalte die erste Doppelseite deines Dokuments. Mache den Satzspiegel mit einem grauen Kasten sichtbar. Füge auf beiden Seiten einen Kolumnentitel mit folgendem Inhalt hinzu: »MetaMagazin Satzspiegel«.

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Screenshots

Rand-Einstellungen in Indesign